Der Effektansatz
Für das Sounddesign der Würfel bestehen zwei Ansätze. Der erste Ansatz ermöglicht das spielen verschiedener Notenkombinationen. Der zweite Ansatz ermöglicht die Steuerung des Klangs über automatisierte Effekte. Nachfolgend wird geschildert, wie ein solches Effekt-Setup in Ableton Live 10 realisiert werden kann.
Die Effekte
- DIRT
- FLUTTER
- GRAIN
- AIR
- DELAY
- CUTOFF
DIRT
Dieser Effekt bewirkt eine „Verschmutzung“ des Sounds durch unharmonische Obertöne in Form von White-Noise. Das Live-Device „Erosion“ ermöglicht das gezielte zumischen von White-Noise bei 10kHz. Die Amount wird mit einem Makro am Intrument-Rack verbunden und kann so mit einer Seite des Würfels verknüpft werden.

FLUTTER
Dieser Effekt ruft ein zittern des Sounds hervor. Das Live-Device „Auto Pan“ kann wenn die Phase auf 360 eingestellt wird dazu verwendet werden die Lautstärke zu kontrollieren. Das device besitzt ein LFO welches im Hz-Modus betrieben wird. Shape kontrolliert die Kurve der Wellenform. Diese sollte für ein smoothes Ergebnis auf 0 stehen. „Rate“ und „Amount“ werden parallel mit einem weiteren Makro des Intrument-Racks verbunden.

GRAIN
Dieser Effekt verzerrt das Audiosignal in dem Harmonische Obertöne hinzugefügt werden.. Das Live-Device „Amp“ ist ursprünglich als Röhrenverstärker-Emulation konzipiert, dadurch kann es für interessante Verzerrungseffekte genutzt werden. Als EQ-Setting wurde in diesem Fall „Heavy gewählt da es einen vergleichsweise runden Ton erzeugt. „Output Dual“ schaltet den Effekt in den Stereo-Modus. Wir automatisieren den Dry/Wet Mix mit einem weiteren Makro des Instrument-Racks.

AIR
Dieser Effekt erzeugt Räumlichkeit. Das Live-Device „Reverb“ wird als klassischer Hall mit einer sehr langen Decay-Time von 5.45 Sekunden, einem High-Cut bei 830Hz und eingeschaltetem Chorus dafür eingesetzt. ALs automatisierter Parameter wird Dry/Wet auf einen weiteren Makro des Intrument-Racks gemappt.

Delay
Dieser klassische Echo-Effekt soll sich ebenfalls auf die Räumlichkeit des Signals auswirken. Mit dem Live-Device „Delay“ ist das leicht zu erreichen. „Left“ und „Right“ werden mit 3/16 synchron zum Tempo wiederholt. Das Feedback ist auf 50% eingstellt. Als automatisierter Parameter dient wieder Dry/Wet, und wird somit auf einen weiteren Makro des Instrument-Racks gelegt.

CUTOFF
Dieser Effekt variiert die Obertonanteile im Sound entlang einer Hüllkurve. Ist der Regler geschlossen entsteht so der Eindruck eines kurz angeschlagenen Sounds. ist der Regler geöffnet hat der Sound mehr Substain und klingt dadurch offener. Für die Automatisierung wurde die Filtereiheit von Analog verwendet. Anolog ist ein Instrument, das sich an dem Klang von analogen Synthesizern orientiert.

Grundlegendes Sounddesign
Der zugrundeliegende Sound besteht aus zwei addierten Sägezahnwellen, wobei eine von beiden leicht detuned wurde. Für einen analogeren Klang sorgt ein leichtes vibrato mit 0.8 Hz. Um geringfügig den Klang der Stimme zu Emulieren wurde „Glide“ aktiviert. Es sorgt für ein leichten Pitch-Down bzw. Pitch-Up beim Notenwechsel. Für einen weiteren. Um den Sound noch weiter zu machen wurden die zwei Oscillatoren mit Hilfe von „Voices“ nochmal dupliziert und mit „Detune“ leicht gegeneinander verstimmt. Die Filtereinheit wird durch ein leichtes Envelope kontrolliert und ist in diesem Fall im Rahmen des Cutoff-Effekts auf einen Makro im Intrument-Rack gemappt.

Setup in Live
Max for Live Device

Das Max for Live Device „Instrument Rack Control V3“ ermöglicht das Steuern von sechs Instrument-Rack-Makros mit einem Arduino. Eingebaut in einen Würfel kann können so einzigartige Klänge erzeugt werden.
Instrument Rack

In dieser Ansicht des Instrument-Racks sind links die Makros zu sehen, die mit den Effekten in der ersten Kette verbunden sind. Sehr wichtig ist, dass das Intrument direkt an zweiter Stelle nach dem Max for Live Device in der Track-Chain liegt.
Effekt-Chain

Die Effekt-Kette wurde bereits ausführlich beschrieben. Es bleibt zu sagen, dass die Reihenfolge der Effekte einen Starken Einfluss auf den Klang hat. da der Reverb in diesem Projekt als eine Art Release genutzt wurde ist er direkt am Anfang positioniert. Dies sollte allerdings nur bewusst getan werden, da durch die anschließende Verzerrung sonst schnell ein Eindruck des unabsichtlichen Übersteuerns entstehen könnte. Zwei EQs sorgen in der Chain für das kontinuierliche herausfiltern der tiefen Frequenzen um den Sound kompositionstauglich zu machen.
Macrozuweisung für Fine Tuning
Um die Zuweisung der Effektparameter zu den Intrument-Rack-Makros feiner zu kontrollieren wurden folgende Einstellungen zu den Macro-Zuweisungen vorgenommen.

Was kann man damit spielen?
Analog ist so eingestellt, dass immer nur eine Note gleichzeitig gespielt werden kann. Wenn eine zweite Note gespielt wird, wird von der erste nauf die zweite gepitch. Prinzipiell ist das Device als Lead Sound für Melodien konzipiert. Im Beispiel für diesen Artikel wurde der folgende Midi Clip verwendet.
